Die faszinierende Geschichte der Geldanlage

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Die faszinierende Geschichte der Geldanlage

Es gibt mittlerweile viele verschieden Möglichkeiten sein Geld anzulegen, doch nur die wenigsten Geldanlagemöglichkeiten besitzen ein geringes Risiko und bieten auch langfristig hohe Zinsen. Kein Wunder, dass sich bei den Anlegern immer mehr Unsicherheit breit macht. Welche Geldanlage ist die richtige für mich und wo kann Geld noch vertrauensvoll und mit möglichst starker Rendite angelegt werden? Was passiert mit meinem Geld? Kann ich dem Anbieter vertrauen? Giro- oder Tagesgeldkonten bei Banken sowie das Horten von Bargeld gehören derzeit sicherlich nicht zu den Renditebringern. Denn allein durch die Inflation verliert das bei einer Bank angelegte Geld jedes Jahr an Wert. Wir wissen um die hohe Verantwortung, wenn es um Ihr Geld geht und zeigen Ihnen, wie Geld und Zinsen überhaupt entstanden sind und wo es heutzutage noch rentabel und sicher angelegt werden kann.

Wie entstand Geld und womit hat man vorher bezahlt?

Die faszinierende Geschichte der Geldanlage

Geld als Zahlungsmittel gibt es schon deutlich länger, als Sie möglicherweise vermuten. Im Laufe der Evolution wurden die unterschiedlichsten Dinge als Währung benutzt, denn Geld in Form von Münzen breitete sich erst im 7. Jahrhundert vor Christus aus. Die ersten Münzen ähnelten eher unförmigen Klumpen und besaßen eine Legierung aus Gold und Silber. Bevor es die ersten Münzen gab, zählten Lebensmittel, Kleidung, Schmuck oder auch Nutztiere als Zahlungsmittel. Hierbei spricht man auch vom sogenannten „Natural- und Warengeld“.

Schneckenhäuser als Zahlungsmittel

Man mag es kaum glauben, aber in Afrika, der Südsee sowie in Ost- und Südasien galten die Gehäuse der Kaurischnecke als hiesiges Zahlungsmittel – und das über mehrere Jahrhunderte hinweg. Kaurigeld gilt als das erste „Geld“, weshalb es insbesondere im überregionalen Handel eine sehr große Rolle spielte.

Das in Fachkreisen auch Muschelgeld oder Molluskengeld genannte Zahlungsmittel wurde von ca. 2000 vor Christus bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts in weiten Teilen Afrikas, Indien und Asien verwendet.

Papiergeld schon damals nur wenig wertbeständig

Die ersten Banknoten bzw. die ersten Vorläufer des Papiergeldes wurden in Mesopotamien schon im 2. Jahrtausend vor Christus verwendet. Während es im 7. Jahrhundert erstmals auch in China Papiergeld gab, wurde es in Europa erst gegen Ende des 15. Jahrhunderts bekannt. Der Zweck hinter dem Papiergeld war zu Beginn eher eine Art Zahlungsversprechen und sollte zusätzlich als Ersatz für eine eventuelle Knappheit an Münzen dienen. Deutlich zu erkennen ist dies auch heute noch anhand des Spruchs auf einer englischen Pfundnote:

„I promise to pay the bearer on demand the sum of one pound.“

(“Ich verspreche, dem Träger auf Verlangen die Summe von einem Pfund zu zahlen.”)

Da die für das Münzgeld benötigten Edelmetalle jedoch im Laufe der Zeit immer knapper wurden, stellte sich das Papiergeld als effiziente und kostengünstigere Lösung für den Zahlungsverkehr heraus. Schließlich waren die Herstellungskosten von Banknoten um einiges geringer, als die der Münzen. 1661 wurden die ersten offiziellen Banknoten durch die Stockholmer Bank herausgebracht.

Dadurch, dass die Herstellungskosten so gering waren, sich der Wert der Münzen, die damit gekauft werden konnten jedoch nicht änderte, brachte den Schotten John Law gemeinsam mit dem französischen König auf die Idee, staatliches Papiergeld zu drucken und damit jegliche im Umlauf befindlichen Münzen und Schuldscheine aufzukaufen. Dabei hatten jedoch beide eine Sache nicht bedacht: wenn zu viel des neuen Geldes im Umlauf ist, führt dies zu einer Inflation. Ähnliches passierte auch im Jahr 1923 in Deutschland bei der sogenannten „Hyperinflation“. Die Reichsmark hatte zu diesem Zeitpunkt nur noch den Wert eines Billionstel Dollars.

Seit wann gibt es Banken und warum eigentlich?

Seit dem 13. Jahrhundert wurde mit dem Geld selbst ein Geschäft betrieben. Zurückzuführen ist dies auf die italienische Hafenstadt Venedig sowie die florentinische Dynastie der Familie Medici. Die italienische Hafenstadt Venedig war im Mittelalter Dreh- und Angelpunkt für Handelsbeziehungen des heutigen Europas mit dem Nahen Osten. Da viele unterschiedliche Münzen im Umlauf waren und immer nur die Landeswährung gültig war, entstanden die ersten Geldwechsler, bei denen verschiedene Währungen getauscht werden konnten. Allerdings wurde der Tausch nicht in Form von Münzen gegen Münzen vollzogen, sondern Münzen gegen Tauschbrief oder Tauschbrief gegen Tauschbrief. Wurde sich auf eine Tauschsumme geeinigt, wurde diese in einem Brief notiert. Dieses Papier wiederum konnte vom Verkäufer dann später in Bargeld gewechselt werden.

Zur gleichen Zeit gab es zusätzlich noch die Pfandleiher, die Kredite vergaben und überwiegend aus der Lombardei stammten. Den Lombarden haben wir den sogenannten Lombardsatz und Lombardkredit zu verdanken. Weil Geldwechsler wie auch Pfandleiher natürlich nicht für umsonst arbeiteten, nahmen sie kleinere Beträge von der Gesamtsumme als Lohn. Im Übrigen ist der italienischen Sprache zu verdanken, dass auch heute noch Begriffe wie Giro, Konto, Dispo und auch Bank (abgeleitet von Banchi) Bestandteil der Sprache im Finanzwesen sind.

Die ersten Bankhäuser in Deutschland

Zum Ende des 14. Jahrhunderts bzw. Anfang des 15. Jahrhunderts bekam auch der eine oder andere Deutsche Wind von den sehr fortschrittlichen Zahlungsmethoden, die den Handel nicht nur deutlich erleichterten, sondern auch sicherer machten. Die Medici hatten inzwischen sogar einen bargeldlosen Geldtransfer möglich gemacht und besaßen Zweigstellen im In- und Ausland. Einer der sicherlich bekanntesten Deutschen, die das Bankwesen in der Heimat integrierten, war der gebürtige Augsburger Jakob Fugger. Er machte die heutige Fürst Fugger Privatbank zu einer der bedeutendsten europäischen Finanzhäuser. Das ganz große Geld mit dem Geldgeschäft machte im 19. Jahrhundert auch die Frankfurter Familie Rothschild. Aus armen Verhältnissen stammend, begannen sie als kleine Geldwechsler. Später wickelten sie international Staatsanleihen ab, betrieben Devisenhandel, kümmerten sich um die Vermögensverwaltung wohlhabender Privatkunden und handelten mit Edelmetallen. Auch heute noch liegt der Fokus auf Investmentbanking und Vermögensverwaltung.

Wann sind Geldanlagen und Zinsen entstanden?

Streng genommen gab es die ersten Zinsen schon bei den Pfandleihern. Denn diese haben sich dafür bezahlen lassen, dass sie ihr Kapital an andere verliehen haben, welches sie währenddessen nicht selbst verwenden konnten. Aber auch schon bevor es überhaupt Münzgeld gab, haben Bauern einen sogenannten Naturalzins für verliehene Güter verlangt – meist lag der Zins hierfür bei über 50 % des eigentlichen Werts. Damals wie auch heute spielen Zinsen insbesondere dann eine Rolle, wenn es um Geldanlagen oder Kredite geht. Es gab jedoch auch eine Zeit, in der Zinsen verboten waren – meist aus religiösen Gründen.

Zinsverbot existiert auch heute noch

Bereits Aristoteles forderte in der Antike ein Zinsverbot. Nach seiner Auffassung war Geld zum Tauschen erfunden worden und nicht, um es durch Zinsen zu vermehren. Aristoteles sagte dazu: „Diese Art des Gelderwerbs ist also am meisten gegen die Natur“. Erfolg hatte der griechische Philosoph damit aber nicht. Im Juden- und Christentum sowie im Islam gab es jedoch lange Zeit ein Zinsverbot. Im Islam gilt dieses heute noch. Das Verbot lässt sich auf Passagen des Alten Testamentes zurückführen. Dort steht geschrieben:

„Du sollst von deinem Bruder nicht Zinsen nehmen, weder für Geld noch für Speise noch für alles, wofür man Zinsen nehmen kann. Von dem Ausländer darfst du Zinsen nehmen, aber nicht von deinem Bruder, auf das dich der Herr, dein Gott, segne in allem, was du unternimmst in dem Lande, dahin du kommst, es einzunehmen.“ (5. Buch Mose (Deuteronomium) 23, Vers 20-21)

ür Juden und Katholiken galt dieses Gebot gleichermaßen, denn beide nutzen die Bibel als Buch Gottes. Allerdings gingen die Interpretationen beider Religionsgemeinschaften auseinander, was im späteren Verlauf zu viel Neid und Missgunst führte. Die jüdische Gemeinschaft hat das Gebot aus dem Buch Mose so interpretiert, dass ein Jude keine Zinsen von einem anderen Juden, wohl aber von jedem anderen der nicht der jüdischen Glaubensgemeinschaft angehörte, nehmen durfte. Da die europäischen Juden im vom Christentum geprägten Mittelalter ohnehin ihren Lebensunterhalt nur mit dem Handel und Geldgeschäften verdienen durften, eröffnete sich durch diese Interpretation eine lukrative Erwerbsquelle. Für die Christen bzw. Katholiken dagegen galt ein generelles Zinsverbot als Grundsatz des christlichen Glaubens (kanonisches Zinsverbot). Wer dagegen verstieß, galt als Kapitalverbrecher und wurde exkommuniziert. Da die jüdischen Geschäftsleute recht erfolgreich wirtschafteten und zu Wohlstand kamen, wurden sie häufig das Ziel von Übergriffen und Verfolgungen. Nach einigen vorherigen Abschwächungen, wurde das kanonische Zinsverbot im Jahre 1822 endgültig abgeschafft.

Zinsverbot im Islam gilt heute noch

Der Koran wiederum fordert ausdrücklich zum Handeln auf, verbietet aber Zinsen und Wucher (Riba). Nun stellt sich die Frage, wie eine von der islamischen Religion beeinflusste Wirtschaft ohne Zinsen funktioniert. Wer zum Beispiel ein Auto über eine Bank finanziert oder least, muss in der Regel dafür Zinsen bezahlen. Doch wie soll ein gläubiger Muslim ein Auto über einen Kredit finanzieren oder leasen, ohne seine muslimischen Prinzipien zu brechen? Das ist ganz einfach: Der Geldgeber erstellt einen Leasing- oder Kreditvertrag und erhebt anstelle der Zinsen Gebühren. Zinsen verstoßen gegen die Scharia (religiöses Gesetz im Islam), Gebühren dagegen nicht. Denn diese gelten als Entgelt für das Zustandekommen von Handelsgeschäften, die wiederum für das Allgemeinwohl förderlich sind – sofern es sich nicht um Wucher handelt. Um beim Beispiel der Autofinanzierung oder dem Leasing eines Fahrzeuges zu bleiben: eine Handelsgesellschaft erwirbt ein Auto und schlägt die zu erwartenden Zinseinnahmen als Gebühr auf den Kaufpreis oben drauf. Der Wagen wird also mit einem höheren Gesamtpreis an den Kunden verkauft.

„Diejenigen, die Zinsen verschlingen, sollen nicht anders auferstehen als jemand, den Satan durch Berührung zum Wahnsinn getrieben hat. Dies weil sie sagen: Kauf ist dasselbe wie Zinsnehmen.“ (Koran, Sure al-baqqara, Vers 275)

Grundlage für die Entstehung des sogenannten „Islamic Banking“ ist das auch heute noch bestehende Zinsverbot. Scharia-konforme Gewinne aus Geldgeschäften können dennoch erwirtschaftet werden, wenn diese auf einer Gewinnbeteiligung basieren. Solange nur die Eigentumsverhältnisse und nicht die Besitzverhältnisse wechseln, ist alles erlaubt. Das Eröffnen oder Anbieten eines klassischen Sparbuchs mit Zinsen ist Muslimen somit nicht erlaubt. Zu Teilhabern ihrer Bank zu werden dagegen schon. Die Gewinne aus der Teilhaberschaft werden dann – gemessen an der Höhe der Spareinlagen – an die Kunden ausgeschüttet. So funktioniert das Sparbuch auf islamische Art. Das Anlegen von Kapital und auch die Aufnahme von Krediten ist also problemlos möglich, solange die Gewinne mit einer Rendite aus An- und Verkäufen erzielt werden und nicht durch Zinsen.

Zinsen einfach erklärt

Der Begriff „Zins“ stammt aus dem lateinischen „Census“ und bedeutet übersetzt soviel wie „Abgabe“. Unterschieden wird zwischen dem Zins auf Geldkapital und dem Zins auf Sachkapital. Zinsen spielen also immer dann eine Rolle, wenn es um das zeitlich befristete oder unbefristete Verleihen von Kapital geht. Unter Sachkapital fällt zum Beispiel auch Wohneigentum. Die vom Mieter an den Eigentümer gezahlte Miete, ist eigentlich der Zins für das Leihen seines Eigentums an den Mieter. Wir konzentrieren uns jedoch darauf, welche Zinsen es in Bezug auf Geldkapital gibt. Die drei wichtigsten Zinsen bei Geldanlagen oder Geldverleih sind:

LeitzinsDer Leitzins wird immer von der jeweiligen Zentralbank festgelegt und orientiert sich anhand der aktuellen Geldpolitik. Für den Europäischen Raum ist dies die EZB (Europäische Zentralbank). Der Leitzins bestimmt, zu welchen Konditionen die Banken bei der Zentralbank Geld anlegen oder aufnehmen können. Diese Konditionen wiederum überträgt die Bank auf den Anleger oder Kreditnehmer.
Sollzins (Nominalzins)Zinsen für ein Darlehen
HabenzinsZinsen die eine Bank an den Sparer bezahlt. Der Habenzins ist in der Regel niedriger als der Sollzins.
RealzinsDer Realzins berücksichtigt die zu erwartende Inflations- oder Deflationsrate.
EffektivzinsDer Effektivzins gibt die Gesamtkosten des Darlehens oder der Geldanlage pro Jahr an.
NegativzinsZinsen mit denen ein Guthaben belastet wird.
ÜberziehungszinsÜberziehungszinsen werden fällig, wenn ein Konto oder ein Kredit über den eigentlich vereinbarten Rahmen überzogen wird.
ZinseszinsVerzinsung der bereits gutgeschriebenen Zinsen.
GeldmarktzinsZins für kurzfristige Geldanlagen.
KapitalmarktzinsZins für die langfristige Überlassung von Kapital.

Für Geldanleger sind also in erster Linie der Leitzins, Habenzins, Realzins, Effektivzins, Negativzins, Zinseszins sowie je nach Laufzeit auch der Geldmarktzins oder Kapitalmarktzins interessant.

Wie werden Zinsen berechnet?

Da alle Formen von Zinsen immer in Prozent angegeben werden, ist die Prozentrechnung hier elementar. In die Zinsberechnung fließt immer die Zinsperiode (jährlich, einzelne Monate oder Tage), das Kapital und der Zinssatz. Hier ein Überblick über die wichtigsten Formeln zur Zinsberechnung:

Die Kürzel haben folgende Bedeutung:

z = Zinsen bzw. Zinsertrag

k = Kaptial

p = Zinssatz bzw. Verzinsung in %

t = Zeitraum (a = Jahre / m = Monate / d = Tage)

Zu beachten ist, dass deutsche Banken das Jahr immer mit 360 Tagen und einen Monat immer mit 30 Tagen berechnen.

Welche Geldanlangen gibt es?

Geld investieren und dadurch das eigene Kapital vermehren, hört sich leichter an als es umgesetzt werden kann. Alle Anlagemöglichkeiten sind immer eine Frage des Risikos und der eigenen Konsequenz. Kapital, welches jederzeit verfügbar und ohne großes Risiko für eventuelle Verluste angelegt werden soll, hat meist auch eine geringe Rendite. Hohe Renditen sind somit fast nur dann möglich, wenn auch ein hohes Risiko für eventuelle Verluste besteht. Die Geldanlage an der Börse beinhaltet beispielsweise auch die Chance und das gleichzeitige Risiko, innerhalb kürzester Zeit große Erträge erzielen zu können und auch wieder zu verlieren. Auch wenn an der Börse viel spekuliert wird, ist es dennoch eine recht solide Form der Geldanlage, denn selbst bei Verlustgeschäften bleiben Sie immerhin noch Anteilseigner der entsprechenden Aktiengesellschaft – sofern die Unternehmen nicht vollständig liquidiert werden. Sie als Anleger sollten sich vor einer Kapitalanlage somit stets fragen:

  • Welches Risiko ist für mich vertretbar?
  • Welches Anlageziel habe ich?
  • Welches Kapital steht zur Verfügung?

Hinzu kommt, dass Einnahmen den Ausgaben gegenübergestellt werden sollten. Investieren Sie in nichts, was Sie sich eigentlich nicht leisten können. Helfen kann auch das sogenannte „magische Dreieck der Geldanlage“, welches sich aus den drei wichtigsten Einflussfaktoren für Investments zusammensetzt: Risiko, Liquidität und Rentabilität.

Sind diese Fragen geklärt, geht es mit der Suche nach einer passenden Geldanlage weiter. Ein erster Überblick im Internet oder einschlägigen Fachzeitschriften verrät sehr schnell, dass es beinahe schier unendliche Möglichkeiten gibt. Von Immobilien über Langzeitinvestitionen in Staatsanleihen, Rohstoffe und Versicherungen oder verschiedene Arten des Investierens in Unternehmen ist alles dabei. Hier ein Überblick über kurze sowie mittel- bis langfristige Geldanlagen:

Kurzfristige GeldanlageMittelfristige GeldanlageLangfristige Geldanlage
TagesgeldkontoRatensparpläneAktien
GeldmarktfondsBundesschatzbriefeAktienfonds
PfandbriefeRentenfonds
Kommunal- und Industrie-ObligationenKapital-Lebensversicherungen
EdelmetallePrivate Rentenversicherung
FestgeldkontoImmobilien
Sparbuch bzw. Sparkonto

Geldanlagen, die derzeit kaum Gewinne garantieren können, dafür aber als sicher gelten, sind Tagesgeldkonten, Sparbücher, Festgeldkonten, Sparbriefe, Spareinlagen und Bundeswertpapiere. Solche sicheren Geldanlagen bieten aber in Zeiten von niedrigen Zinsen kaum einen Schutz vor Inflation und nur wenig Rendite. Inzwischen bringen solche Geldanlagen leider nicht mehr die Zinsrenditen von früher. Es sind einfach andere Zeiten angebrochen…

Noch recht frisch im “Dschungel” der Geldanlagen sind Crowdinvestments, bei dem Anleger ihr Geld in ein oder mehrere Projekte investieren. Im Gegensatz zu klassischen Beteiligungen erhalten die Anleger meist einen festen Zinssatz, was diese Form der Geldanlage besonders interessant macht. Die Bank als Anbieter wird hierbei im Übrigen oftmals komplett rausgenommen, was eine nahezu unbekannte Form von Transparenz und Rentabilität eröffnen kann.

Crowdlending und Crowdinvesting als Geldanlange

Was vor einigen Jahren noch als Nischenprodukt und Geheimtipp galt, wird heutzutage immer mehr zum Trend: Crowdlending und Crowdinvesting. Die Vorteile liegen auf der Hand:

  • Feste Zinsen und Laufzeiten
  • Kleine Anlagebeträge möglich
  • Geringe oder gar keine Gebühren

Besonders in Zeiten, in denen die Erträge bei klassischen Geldanlagen mehr als dürftig sind und sich kaum noch lohnen, ist Crowdlending und Crowdinvesting eine durchaus interessante Alternative. Dabei stehen den Privatanlegern unterschiedlichste Projekte zur Verfügung. Gewissermaßen kehrt bei dieser Form der Geldanlage der Anleger zu den Ursprüngen des Investierens zurück, bei der alle Seiten voneinander profitieren können.

Benötigte ein Unternehmer z.B. Geld für den Bau einer Mühle, warb er es bei den lokalen Bürgern vor Ort ein. Die Bürger bekamen im Gegenzug Zinsen für das geliehene Geld vom Unternehmer. Die fertiggestellte Mühle sorgte für neue Arbeitsplätze und natürlich auch für die Mehlversorgung vor Ort. Dadurch, dass der Unternehmer nun mit seiner neuen Mühle auch mehr Mehl produzieren und in andere Orte verkaufen konnte, zahlte er auch mehr Gewerbesteuern im Wohnort, was wiederum für den Bau der neuen Hauptstraße verwendet werden konnte. Natürlich kann diese Gedankenkette noch ein gutes Stück weitergesponnen werden. Es verdeutlicht aber ganz gut, dass Crowdlending und Crowdinvesting sehr nahe an den Ursprüngen des Investierens von Geld bzw. dem Geschäft auf Gegenseitigkeit liegt.

Die einst innovativen Banken verloren den Kunden aus dem Blick

Die Geschichte des Geldes und der Geldanlage hat vom Naturalien-Tausch bis zum Währungssystem unserer Zeit mal größere und mal kleinere Schritte gemacht. Während die Banken einst durch die Einführung von Tauschbriefen, dem Konto oder der Erfindung von Papiergeld oder dem Geldautomaten innovative Ideen umsetzten, beschleicht einen heutzutage eher das Gefühl, dass sich die Banken tendenziell eher rückwärts bewegen oder stagnieren.

Anstatt neue Entwicklungen anzustoßen oder mit der Zeit zu gehen, haben Banken in den vergangenen 20-30 Jahren den Privatkunden immer mehr aus dem Blick verloren. Das Interesse galt vielmehr der Bank selbst, indem sie sich auf den Eigenhandel untereinander oder auf das Investmentbanking und lukrative Dienstleistungen für große Unternehmen fokussierten. Die Privatkunden dagegen durften sich immer häufiger über ungünstige Kombinationen aus Versicherungen und Sparkonten oder den Kauf hochkomplexer Schachtelprodukte und Derivatekonstruktionen freuen. Derartige Finanzprodukte sind meist nur für den Verkäufer rentabel, ziemlich intransparent (das sollen sie auch sein) und schon mal gar nicht sicher. Wer hingegen noch auf Tagesgeldkonten, Sparbücher oder sogar Geld unterm Kissen setzt, der kann zusehen wie es reell immer weniger wird – der Inflation sei Dank.

Geschichte der Geldanlage wird um ein neues Kapital reicher

Nicht ohne Grund kamen deshalb in den letzten Jahren neue Mitspieler im Geschäft mit der Geldanlage auf den Markt, die oftmals sogar von frustrierten ehemaligen Bankern gegründet wurden. Sie wollen vieles anders, einfacher und transparenter machen und stellen die Privatkunden wieder in den Mittelpunkt. Bei Crowdinvestments z.B. müssen keine verschachtelten Umwege über eine Bank gegangen werden, da hier die ursprüngliche Form der Geldanlage zwischen zwei Geschäftspartnern wieder aufgegriffen wird. Crowdinvestments sind natürlich auch nicht frei von jeglichen Risiken, denn Geldanlagen ohne irgendein Risiko oder mit einhundertprozentiger Sicherheit gibt es einfach nicht.

Dabei machen diese neuen Spieler aus Crowdinvesting-Plattformen, Online-Konto-Anbietern oder Verfügbarmachern neuartiger Bezahllösungen nicht immer alles auf Anhieb richtig, doch in jedem Fall treiben sie heutzutage die Innovationen voran. Und sie bereichern die Geschichte der Geldanlage um ein neues Kapitel.

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